Religion
Senke Dein Haupt vor der Schlangen Weisheit
Berühre Ihres Kleides Saum
Verneige Dich vor der Delphinen Heiligkeit
Spüre den sanften Hauch des Göttlichen
Lausche Ihren Worten im Tiefsten Traum
Beuge Dein Knie vor des Eisbären Stärke
Spüre die Kraft Ihrer Schwerter
Erweise Ihrem Mut Ehre
Doch wehe dem, der die Elemente knechtet
Hart treffen wird ihn der Viere Zorn
Wehe dem, der den heiligen Frieden ächtet
Auf ewig ist die sündige Seele verlor`n
Einst als das erste Eiskind von hohen Berge Ab-Chaban herabstieg, waren dies die Worte die ihn begleiteten. Nun sind sie in Stein gemeißelt.
Diese Inschrift wurde einst eingemeißelt in den Torbogen der Akademie. Und nicht wenige erweisen ihr Ehre, denn sie ist umgeben von den Symbolen der Kasten.
Schlange, Delphin und Eisbär. Symbole des Ordens der Celtii-Nordica. Die Schlange für die Gelehrten, der Eisbär für die Krieger und der Delphin für die Geweihten.
Die Legenden besagen, dass die Gottheiten Geschwister sind und jede Gottheit für ein Element steht. Erde, Feuer, Wasser und Luft.
Yarl, der älteste unter Ihnen, ist der Launische. Er ist das Wasser das unsere trockenen Kehlen benetzt. Besonders die Seefahrer ehren ihn. Sie beten vor jeder Ausfahrt und bedanken sich nach jeder Einfahrt für eine ruhige See.
Niam, die jüngste der Vier, ist die Reinigende. Sie ist das Feuer. Doch sollte man nicht annehmen, das Sie weniger furchteinflössend sein kann als ihre Geschwister. Wenn man Sie erzürnt, nimmt sie dir das wohlgehütete Feuer oder gar schlimmer, lässt es sich ausbreiten.
Fajor, der Umtriebsame, steht für die Luft. Er wechselt gerne zwischen einem lauen Frühjahrslüftchen bis hin zu einen ausgewachsenen Schneesturm. Seine Geschwister müssen ihn deswegen öfters zügeln. Einmal, es ist viele Jahre her, spielte seine Schwester Niam mit dem Feuer. Er fand es lustig wie das Feuer im Luftzug tanzte. Immer höher und heftiger ließ er es tanzen und seine kleine Schwester jauchzte vor Freude. Doch da geschah es, dass ihm das Feuer entgleiste. Es ließ sich nicht mehr beruhigen und nur durch das beherzte eingreifen der beiden Älteren Yarl und Lindra konnte schlimmeres verhindert werden. Danach verbaten die Älteren den jüngeren das gemeinsame Spiel. Doch einmal im Jahr, wenn es im Land am wärmsten ist, treffen sich Niam und Fajor heimlich und lassen das Feuer über den Himmel tanzen.
Lindra, die Beständige, steht für die Erde. Sie beschert dem Land gute Ernten und sorgt dafür, dass sich die Natur zur Ruhe bettet wenn sich der Schnee übers Land legt.
Die Hohen Vier werden gemeinsam verehrt, denn nur als Ganzes ermöglichen Sie erst die Magie. In den jeweiligen Tempeln der Götter steht für jedes Element eine Schale. ( das Meerwasser für Yarl, die Asche für Niam, die Samen für Lindra und Federn für Fajor )
Die Vier sind eigensinnig was die Priester betrifft, zwar ist es Ihnen gleich welchem Volk sie angehören, doch verbieten sie ihnen nach der Priesterweihe den Genuss von Alkohol. Alkohol verneble die Sinne und sie seien dann nicht mehr in der Lage die Anwesenheit der Götter zu spüren, heißt es. Die einzige Ausnahme bilden hier, der selbst gekelterte Messwein der Priesterschaft und für die zwergischen Priester ihr selbst gebrautes Bier. Auch wird ein Priester dazu erzogen alle vier Götter gleichermaßen zu ehren und zu preisen.
Die Priesterweihe geht mit einem uralten Ritual einher, zu dessen Anlass ein großes Fest gefeiert wird. Einmal im Jahr, spät in den Tagen des Herbstes, wenn der Wind eisig über die See peitscht, das Feuer lustig im Kamin spielt und sich die Erde in ihren Schlaf zurückzieht wird es gefeiert. Am Anfang des Festes, welches über drei Mondläufe geht, werden die jungen Novizen geweiht. Das Fest stellt eine Probe dar, auf derer sie dem Alkohol entsagen müssen. Sollte doch einmal einer dem Rausch verfallen, sind ihm die Priesterweihen auf ewig entsagt und er wird des Tempels verwiesen. Nur sehr wenige haben es geschafft noch einmal eine Möglichkeit zu bekommen die Priesterweihe zu erhalten und dies auch nur wenn sie eine besondere Tat in den Augen der Götter geleistet haben.
Das höchste Amt innerhalb der Priesterkaste, ist der des Eiskindes. Das Eiskind wird von den Gottheiten selbst Auserwählt. Immer, wenn die Amtszeit eines Eiskindes sich dem Ende neigt, begeben sich Sucher in die Städte und Dörfer und verkünden, dass ein neues Eiskind geboren sei. Alle Neugeborenen werden daraufhin von den Suchern aufgespürt und geprüft, ob das Symbol der Götter hinterlassen wurde. Dieses Symbol der Götter ist ein Mal in Form eines Delphins. Das neue Eiskind wird, das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt, nach Thunganor gebracht. Dort übernimmt das noch amtierende Eiskind die Ausbildung und weiht das Kind in seine Pflichten ein. Im laufe seines Heranwachsens wird das Kind immer mehr Aufgaben übernehmen. Viele Stellen sich die Frage, woher dieses Wissen kommt. Nun, hier muss der Betrachter etwas tiefer blicken. Das Eiskind steht in engem Kontakt mit dem Orakel, welches seine Weissagungen direkt von den Göttern erhält. Sollte das Orakel eine Weissagung tätigen, begibt sich ein Hüter des Orakels auf den Weg nach Thunganor und überbringt die Kunde.
Das Eiskind steht dem Hohen Rat vor und ist das Oberhaupt der Geweihtenkaste.
Dem Eiskind werden 3 Berater, Despater oder Despatera genannt, zur Seite gestellt. Sie überwachen die Ausbildung der Lehrlinge und Adepten, beraten mit dem Eiskind Angelegenheiten des Ordens und vertreten ihn auf Reisen. In der Hierarchie folgen die Madas, dies sind langjährige Priester, die zumeist schon in Schlachten gekämpft haben und nun die Ausbildung des Nachwuchses und das Wohl der Bevölkerung im Auge haben. Die Frischgeweihten Priester werden mit dem Titel Parfait angesprochen. Sie begleiten die Truppen in fremde Länder und sammeln dort Erfahrungen.
Die Ausbildung zum Priester dauert 5 Jahre. In jedem Jahr werden nicht mehr als 15 Novizen ausgebildet. Die Novizen müssen ihre Willensstärke in mindestens 5 Themengebiete beweisen. Darunter fallen die Glaubenskunde, Philosophie - Die Lehre des Seins, Geschichte und Götterkunde. Auch müssen sie Kriegskunde und den Umgang in Waffenfertigkeiten erlernen. Denn was nützt es, wenn ein Priester sich im Schlachtgetümmel nicht verteidigen kann. Seine Landsleute sind an vorderster Front und dort muss auch er sein.
Ebenso unter dem Segen der Hohen Vier steht das Ritual der Verbundenheit, das Hochzeitszeremoniel des Ordens. In dieser Zeremonie, welche durch einen Priester geleitet wird, bekennen die Brautleute sich Offiziell zueinander und bestreiten gemeinsam Prüfungen, die nur gemeinsam bestanden werden können.
Die Totenwache ist genauso eine Pflicht der Priester. Gesalbt durch alle Vier werden die Verstorben für ihre letzte Reise vorbereitet. Denn man glaubt nicht dass die Götter die Seelen der Verstorbenen sofort zu sich holen. Sondern vielmehr das sie in einer Art Zwischenreich warten, bis des Nachts der Nebel von der Schelmsee sich über das Land legt und der Wind lautstark um die Dächer heult. Dann sind die Götterboten unter uns, um die Seelen der Toten auf ihr Schiff zu rufen, mit dem sie über den Nebel segeln.